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Die Menschen hinter VERA: Carsten Dempewolf
Was treibt ihn an, wie sieht er die Rolle von Ausstellungen in bewegten Zeiten und was wünscht er sich für VERA? Ein Gespräch mit unserem Vorstandsmitglied Carsten Dempewolf.

Lieber Carsten, stell dich bitte kurz vor.
Ich bin einer der vier Gesellschafter der GfG / Gruppe für Gestaltung und verantworte die Bereiche Innenarchitektur, Ausstellungsplanung und Signaletik. Zu VERA bin ich gekommen, weil ich Lust auf den Austausch mit anderen Ausstellungsplanenden habe – und durch meine Begeisterung für die HOAS. Ich sehe die Dinge gerne klar vor mir, da hilft mir die strukturierte Gliederung von Ausstellungsprojekten in aufeinander abgestimmte Leistungsphasen intern wie extern enorm.
Was möchtest du als Vorstandsmitglied konkret bewegen?
Als Schriftführer achte ich darauf, dass im Vorstand nichts untergeht. Darüber hinaus ist mir das selbstverständliche Arbeiten mit der HOAS ein Anliegen – vor allem an den Schnittstellen der Zusammenarbeit im Team und mit den Auftraggeber:innen. Faire Wettbewerbe, klare Leistungsbilder, den Aufgaben angemessene Budgets oder der Informationsaustausch mit unseren Auftraggebenden – wenn das einfach läuft, können wir alle mehr Zeit in die kreative und inhaltliche Arbeit stecken.
Was meinst du: Wie viel Haltung darf oder soll Ausstellungsgestaltung in politisch aufgeladenen Zeiten zeigen?
Haltung zu Demokratie, Vielfalt und Meinungsfreiheit: ja, unbedingt! Ausstellungen können aufzeigen, welchen Wert und Nutzen unsere Demokratie für jede:n Einzelne:n hat. Dazu gehört aber auch die Offenheit für unterschiedliche Meinungen – im Rahmen dessen, was unsere Verfassung schützt. Wir können Besucher:innen anregen, sich selbst ein Bild und eine Meinung zu verschaffen. Ich finde es wichtig, Ausstellungen als gesellschaftliche Orte zu verstehen, an denen wir neben- und miteinander erleben und wirken.
Welches Ausstellungsprojekt hat dich zuletzt wirklich beeindruckt?
Aktuell bewegt mich ein Projekt, das wir zusammen mit der Polizei, dem Rettungsdienst und der Feuerwehr hier vor Ort planen: ein Zentrum für reflexives Einsatztraining für Blaulichtkräfte. Wir entwickeln ein Trainingsumfeld für psychische Belastungssituationen, also einen Raum mit inszenierten Triggermomenten, die zur Team- und Selbstreflexion anregen. Mich beeindrucken dabei zwei Dinge: die Intensität der psychischen Belastungen, mit denen Blaulichtkräfte konfrontiert sind – und die Offenheit, mit der sie gemeinsam an Lösungen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen.
Erzähl uns von einem Erlebnis bei VERA, das dir in Erinnerung geblieben ist.
Unser jährliches Zusammentreffen bei der VERA-Tagung ist immer ein Highlight! Der direkte Austausch in lockerer Atmosphäre ist für mich durch nichts zu ersetzen. Es tut einfach gut zu sehen, dass man nicht alleine mit seinen alltäglichen Herausforderungen ist.
Und zum Schluss: Angenommen, du hättest einen Wunsch frei – was würdest du dir für VERA wünschen?
Dass wir die vielen tollen Themen auf unserer Agenda – wie HOAS 3.0, Nachhaltigkeit, Barrierearmut, faire Vergabe und die Stärkung unseres Netzwerks – gemeinsam voranbringen.